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Die Professur für die Archäologie der römischen Provinzen ist derzeit nicht besetzt. Eine Wiederbesetzung zum nächstmöglichen Zeitpunkt wird angestrebt.

Archäologie der römischen Provinzen

Die Provinzialrömische Archäologie erforscht die Geschichte, die Sachkultur und die Zivilisation aller dem Römischen Reich als Provinzen zugehörigen Gebiete sowie der Territorien, die grenznah in dessen Machtbereich lagen und in denen sich in Folge des gegenseitigen Kontaktes unterschiedliche Regionalkulturen entwickelt haben. Zur Zeit seiner größten Ausdehnung erstreckte sich dieser Einflussbereich und damit auch das territorial umfasste Forschungsgebiet der Provinzialrömischen Archäologie vom heutigen Schottland bis nach Nordafrika sowie von Portugal bis in den Irak. Der Zeitrahmen des Faches reicht dabei von der Entstehung der ersten römischen Provinz in Sizilien (241 v. Chr.) bis zum Ende des Weströmischen Reiches (476 n. Chr.) und darüber hinaus ins Frühmittelalter.


Kennzeichnend für provinzialrömische Forschung ist das hohe Maß an Interdisziplinarität. Die Klärung komplexer Fragen zur Auswirkung der kriegerischen Okkupation der späteren Provinzen durch Rom auf die Menschen, zu Provinzialisierungsvorgängen, und Akkulturationsprozessen erfordert die Berücksichtigung altertumswissenschaftlicher Teildisziplinen wie der Lateinischen Epigraphik und Numismatik. Daher ist das Fach in Osnabrück insbesondere mit der Alten Geschichte durch gemeinsame Lehre und Forschung eng verzahnt. Zusätzlich setzt die Provinzialrömische Archäologie auf moderne naturwissenschaftliche Methoden wie die Dendrochronologie zur Altersbestimmung und neben klassischen Grabungen auch auf die geophysikalische Prospektion zur systematischen Erkundung des Geländes, ohne direkt in den Boden eingreifen zu müssen.

In Osnabrück arbeiten in der seit 1997 bestehenden Forschungsstelle „Rom und Germanien“ Althistoriker, Ur- und Frühgeschichtler und Archäologen mit dem Schwerpunkt Archäologie der Römischen Provinzen zusammen. Insbesondere werden im Rahmen der wissenschaftlichen Verantwortung für die Ausgrabungen von Kalkriese die dortigen wissenschaftlichen Arbeiten begleitet und koordiniert. Darüber hinaus werden Forschungsvorhaben unterschiedlicher Valenz aus dem Themenfeld der römisch-germanischen Beziehungen durchgeführt.